Sie duften, erinnern an Urlaub und verleihen Gerichten aus der heimischen Küche den letzten Schliff. Die Rede ist natürlich von Kräutern. Wer gerne kocht weiß, dass ihr Aroma dann besonders intensiv ist, wenn sie frisch sind.
Um sich eine Garantie auf frische Kräuter zu verschaffen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Eine naheliegende ist der Gang zum Supermarkt. Anstatt dem Basilikumstrauch auf der Fensterbank dabei zu zusehen, wie nach und nach nicht mehr als dürre Stängel aus dem Blumentopf ragen, empfiehlt sich ein eigener Kräutergarten. Dafür braucht man nicht einmal ein Beet, denn die meisten Kräuter finden problemlos im Pflanzkübel Platz und schmücken so Terrasse, Balkon – oder den Gartenzaun.
Der Ausblick ist entscheidend
Je früher man die Grundreinigung seines Balkons über die Bühne bringt, desto leichter sind schmutzige Souvenirs des Winters beseitigt – und desto fFür ertragreiche Ernten aus dem eigenen Kräuterdschungel ist es wichtig, die Lage seines Standorts genauer unter die Lupe zu nehmen. Mediterrane Kräuter baden zum Beispiel gerne in der Sonne, wohingegen einheimische Kräuter den kühleren Halbschatten vorziehen. Deshalb ist es sinnvoll, die Wahl der Pflanzen nicht ausschließlich vom persönlichen Geschmack abhängig zu machen, sondern auch den Ausblick von Terrasse oder Balkon in die Entscheidung einzubeziehen. Das gilt auch für einen Kräutergarten am Sichtschutzzaun.
Vorab sind also folgende Fragen zu klären: Aus welcher Richtung scheint die Sonne? Wie lange? Und wie stark heizt sie den Kräutern ein?
All-inclusive-Kräuterbeet dank Ost- oder West-Lage
Wer Sonnenaufgang oder Abendrot von seinem Balkon oder der Terrasse aus genießen kann, darf sich freuen. Ost- und West-Lage sind in Punkto Kräuteranbau nämlich äußerst vielseitig, denn beide kriegen ungefähr gleich viele Sonnenstrahlen ab. Zu beachten ist hier der Temperaturunterschied: Während die Morgensonne eine östliche Lage gefühlvoll aufwärmt, wird ihr Visavis mit nur langsam abkühlender Mittagshitze konfrontiert.
Kräuter, die sich sehr gut für beide Standorte eignen, sind zum Beispiel Zitronenmelisse, Liebstöckel oder Petersilie.
Außerdem gedeihen zahlreiche mediterrane Artgenossen in dieser Lage wie Thymian, Oregano, oder Basilikum (das eigentlich gar nicht so mediterran ist, wie viele glauben). Was viele nicht wissen: Basilikum stammt ursprünglich aus Ländern wie Indien – den asiatischen Tropen und Subtropen, um genau zu sein – und eroberte von dort die Welt. Ein Standort in Ost- oder West-Lage ist daher für das „Königskraut“ prädestiniert, denn unter sonnigen und warmen, aber nicht allzu trockenen Bedingungen, sprießt es besonders üppig.
Die gemäßigteren Lagen sind kleine Alleskönner, aber auch Kräuterbeete, die nach Norden oder Süden blicken, haben ihre ganz eigenen Vorteile. So kann man auf der Nordseite Bärlauch oder Knoblauchsrauke anbauen, die in freier Wildbahn beschattet von Bäumen und Büschen wachsen. Im Gegensatz dazu fühlen sich Kräuter aus heißeren Regionen, wie zum Beispiel Rosmarin, Salbei oder Pfefferminze in Süd-Lage besonders wohl.
Den Sichtschutzzaun mit Kräutern in Szene setzen
Ein eigener Kräutergarten ist nicht nur praktisch, er macht auch optisch was her. Denn egal ob klassische Terrakotta-Töpfe, Körbe oder Milchkännchen im Retro-Look, ob auf einem schicken Beistelltisch oder am Balkongeländer: Bei der Bepflanzung sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Auch ein Garten- oder Sichtschutzzaun kann mit ein wenig Kreativität ein idealer Ort für den Kräutergarten sein: Aufhängringe für Blumentöpfe oder welche, die schon einen Aufhänger haben, eignen sich hervorragend, um den Kräuterdschungel an den Zaun zu bringen.
Mit ein wenig Geschick lassen sich ganze „Kräuter-Regale“ zaubern, beispielsweise indem man Blumentöpfe aus Blech an eine Holzlatte schraubt, die dann am Sichtschutzzaun befestigt wird und nach Herzenslust bepflanzt werden kann.